In der heutigen Arbeitswelt sind Softskills nicht mehr nur ein „Nice-to-have“, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil der beruflichen Qualifikation – besonders in der Sicherheitsbranche. Sicherheitskräfte sind nicht nur dafür verantwortlich, Schutz und Ordnung zu gewährleisten, sondern müssen auch in der Lage sein, zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen, Konflikte zu lösen und in herausfordernden Situationen ruhig und professionell zu handeln. Diese Fähigkeiten – die sogenannten Softskills – sind oft ebenso wichtig wie das technische Wissen und die Fachkenntnisse im Bereich Sicherheit.
1. Kommunikationsfähigkeit: Die Grundlage für jede Interaktion
Kommunikation ist das A und O in jeder Branche, aber im Sicherheitsbereich hat sie eine besonders hohe Bedeutung. Sicherheitskräfte müssen regelmäßig mit Menschen kommunizieren, sei es in der Form von direkten Gesprächen mit Kollegen, Vorgesetzten, Besuchern oder auch mit Menschen, die sich möglicherweise in einer angespannten oder bedrohlichen Situation befinden.
- Klarheit und Deutlichkeit: Eine Sicherheitskraft muss in der Lage sein, Anweisungen klar und präzise zu geben, insbesondere in stressigen oder gefährlichen Situationen. Missverständnisse können fatale Folgen haben.
- Aktives Zuhören: Oft hören Sicherheitskräfte mehr, als sie sprechen. Es ist wichtig, aufmerksam zuzuhören, um die Bedürfnisse, Bedenken oder auch die Gefahren wahrzunehmen, die eine Situation mit sich bringt.
- Deeskalation durch Sprache: In konfliktreichen oder stressigen Momenten ist es von zentraler Bedeutung, mit den richtigen Worten deeskalierend zu wirken. Sicherheitskräfte sollten geschult werden, Konflikte zu entschärfen, bevor sie eskalieren, indem sie beruhigend, aber bestimmt auftreten.
2. Teamarbeit: Zusammenarbeit unter Stress
Ob in der Zusammenarbeit mit Kollegen, der Koordination mit anderen Abteilungen oder in der Kommunikation mit externen Partnern
– Teamarbeit ist ein elementarer Bestandteil des Sicherheitsberufs. Sicherheitskräfte sind oft auf die Hilfe und Unterstützung anderer angewiesen, und in vielen Fällen geht es darum, als Einheit zu agieren.
- Verlässlichkeit und Verantwortung: Jeder im Team muss sich auf den anderen verlassen können. Sicherheitskräfte müssen ihre Aufgaben zuverlässig und verantwortungsvoll erfüllen, um das Wohl des gesamten Teams und die Sicherheit der betroffenen Personen zu gewährleisten.
- Kooperationsbereitschaft: Auch wenn das eigenständige Arbeiten in bestimmten Situationen notwendig ist, erfordert die Sicherheitsarbeit oft eine enge Zusammenarbeit. Hier ist es wichtig, flexibel und offen für den Input und die Unterstützung anderer zu sein.
- Gemeinsame Zielorientierung: In der Sicherheitsbranche ist das gemeinsame Ziel immer der Schutz von Personen und Eigentum. Ein Sicherheitsdienstleister muss in der Lage sein, seine eigenen Interessen zugunsten des Gesamtziels zurückzustellen und stets das Wohl der Allgemeinheit im Blick zu behalten.
3. Problemlösungsfähigkeiten: Schnell und effizient reagieren
Sicherheitskräfte sind in der Regel dann gefragt, wenn Probleme oder unvorhergesehene Ereignisse eintreten. Das können kleine Zwischenfälle sein, aber auch größere Notfälle oder Bedrohungslagen. In solchen Momenten ist es entscheidend, schnell und effektiv zu handeln, ohne die Übersicht zu verlieren.
- Kritisches Denken: Sicherheitskräfte müssen in der Lage sein, schnell eine Einschätzung der Situation vorzunehmen und basierend auf den verfügbaren Informationen die richtigen Entscheidungen zu treffen.
- Kreativität bei Lösungsansätzen: Oft gibt es keine vorgefertigten Lösungen. Sicherheitskräfte müssen in der Lage sein, kreative und pragmatische Lösungen zu finden, um Probleme zu lösen – sei es bei der Gefahrenabwehr oder bei der Organisation eines sicheren Rückzugsbereichs.
- Krisenmanagement: Besonders in akuten Notfällen ist die Fähigkeit, Ruhe zu bewahren und strukturiert zu handeln, von größter Bedeutung. Hierzu gehört auch die Kenntnis von Notfallplänen und die Fähigkeit, diese schnell und präzise umzusetzen.
4. Konfliktmanagement: Ruhe bewahren in schwierigen Situationen
In der Sicherheitsarbeit kommt es nicht selten zu Konflikten – sei es mit Kunden, Passanten oder anderen Sicherheitskräften. Konflikte richtig zu managen, ist eine der wichtigsten Softskills, die eine Sicherheitskraft entwickeln kann.
- Selbstbeherrschung: In konfliktbeladenen Situationen ist es entscheidend, ruhig und professionell zu bleiben. Aufgebracht oder impulsiv zu reagieren, kann die Situation nur verschärfen und zu unerwünschten Eskalationen führen.
- Empathie und Einfühlungsvermögen: Sicherheitskräfte müssen in der Lage sein, sich in die Lage der anderen Person zu versetzen, um den Konflikt besser zu verstehen und zu entschärfen. Eine empathische Haltung kann oft Wunder wirken, um Spannungen zu lösen.
- Zielorientierte Lösungsfindung: Konflikte sollten stets im Interesse der Sicherheit und des Friedens gelöst werden. Das bedeutet, dass Sicherheitskräfte bestrebt sein müssen, einen gemeinsamen Nenner zu finden und so zu handeln, dass niemand zu Schaden kommt.
5. Kundendienstorientierung: Sicherheit ist auch ein Service
Viele Sicherheitskräfte arbeiten in Bereichen, in denen sie direkten Kontakt zu Kunden, Besuchern oder anderen externen Personen haben – etwa in Einkaufszentren, auf Messen oder in Hotels. In diesen Situationen ist es wichtig, nicht nur als „Wächter“, sondern auch als Dienstleister aufzutreten.
- Freundlichkeit und Professionalität: Sicherheitskräfte sollten stets freundlich, hilfsbereit und respektvoll auftreten, um das Vertrauen der Menschen zu gewinnen und eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.
- Problemlösungsorientierung im Kundenkontakt: Häufig müssen Sicherheitskräfte kleinere Probleme oder Unannehmlichkeiten für die Kunden lösen, ohne dabei die Sicherheitsaspekte aus den Augen zu verlieren. Hier ist es wichtig, flexibel und lösungsorientiert zu handeln.
6. Zeitmanagement: Prioritäten setzen in stressigen Situationen
Sicherheitskräfte müssen oft viele Aufgaben gleichzeitig wahrnehmen und dabei ständig wechselnden Anforderungen gerecht werden. Hier ist effektives Zeitmanagement gefragt, um alle Aufgaben effizient und termingerecht zu erledigen.
- Priorisierung: Nicht jede Aufgabe hat die gleiche Dringlichkeit. Sicherheitskräfte sollten in der Lage sein, ihre Aufgaben zu priorisieren und ihre Zeit effizient einzusetzen.
- Multitasking: Gerade in stressigen Situationen kann es erforderlich sein, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen. Dabei müssen Sicherheitskräfte in der Lage sein, auch unter Druck die Übersicht zu behalten und ihre Aufgaben weiterhin erfolgreich zu erledigen.
Fazit: Softskills für eine erfolgreiche Karriere als Sicherheitskraft
Für Arbeitslose, die sich eine neue berufliche Perspektive im Sicherheitsbereich aufbauen möchten, sind Softskills genauso wichtig wie technische Kenntnisse. Fähigkeiten wie Kommunikation, Teamarbeit, Konfliktmanagement und Problemlösungsfähigkeiten sind unerlässlich, um in der dynamischen und oft stressigen Welt der Sicherheitsarbeit erfolgreich zu sein.
Die Entwicklung und Förderung dieser Softskills sollte daher ein zentraler Bestandteil jeder Weiterbildung zur Sicherheitskraft sein. In einem professionellen Weiterbildungsprogramm werden diese Fähigkeiten nicht nur vermittelt, sondern auch durch praxisnahe Szenarien trainiert, sodass die Teilnehmer bestens auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorbereitet sind.
Durch gezielte Softskill-Entwicklung wird nicht nur die persönliche Kompetenz gesteigert, sondern auch die Chance, langfristig in der Sicherheitsbranche erfolgreich und zufrieden zu arbeiten.